Deutsch-französisches Doktorandenkolleg wird bis 2028 weiter gefördert und heißt jetzt „Collège Glarean“

Das 2021 gegründete „Doktorandenkolleg für musikalische Interpretation und künstlerische Forschung“, an dem 25 junge Musiker promovieren, wird weiter von der „Deutsch-Französischen Hochschule“ gefördert. Zudem erhält es einen neuen Namen: „Collège Glarean“, nach dem im 16. Jahrhundert in Freiburg lebenden Musiker, Musiktheoretiker und Universalgelehrten Henricus Glareanus.

Das deutsch-französische Doktorandenkolleg wurde 2021 gemeinsam von der Hochschule für Musik Freiburg, der Universität Straßburg und der „Haute école des arts du Rhin“ (HEAR) gegründet. In dem binationalen Kolleg, das im Bereich der musikalischen Praxis bisher einzigartig ist in Europa, können Musikerinnen und Musiker ihren Doktortitel (PhD) im Bereich der künstlerischen Forschung erwerben. Gefördert wird das Doktorandenkolleg von der „Deutsch-Französischen Hochschule“ (DFH) in Saarbrücken. Die Förderung wurde nach einem positiven Gutachten durch ein deutsch-französisches, externes Gutachterteam und auf Grundlage der Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats der DFH für weitere vier Jahre bis 2028 verlängert. Im Sommersemester 2024 werden 25 Doktoranden des Collège wissenschaftlich und künstlerisch durch Professoren an der Hochschule für Musik Freiburg, an der Universität Straßburg und an der HEAR betreut. Im Laufe des Jahres kommen sechs weitere Promovierende dazu.

Umbenennung nach dem mittelalterlichen Gelehrten Henricus Glareanus

Das Doktorandenkolleg heißt zudem ab sofort „Collège Glarean“, nach dem 1488 in der Schweiz geborenen Musiker, Musiktheoretiker, Humanisten und Universalgelehrten Henricus Glareanus, der 1563 in Freiburg starb. Er studierte in Wien und Köln, lebte später in Basel, Pavia und Paris und stand in engem Austausch mit anderen berühmten Gelehrten seiner Zeit wie etwa Erasmus von Rotterdam. Als Wissenschaftler geriet er in Konflikte mit Vertretern der Reformation, weswegen er 1529 von Basel nach Freiburg zog. Hier lehrte er an der Universität Poetik, Geschichte und Geografie. Berühmt wurde er unter anderem durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Geografie, vor allem aber in der Musiktheorie: Henricus Glareanus schrieb 1547 das berühmte „Dodekachordon“, in dem er die moderne Ordnung der Kirchen-Tonarten etablierte.

Hohes Niveau musikalischer Forschung

Das Collège Glarean richtet sich an praktizierende Interpreten, Komponisten und Ensemble-Leiter, die eine Promotion anstreben. Sie müssen ein sehr hohes Niveau in der musikalischen Praxis und Fähigkeiten zur wissenschaftlichen Forschung nachweisen. Bewerben können sich Musikerinnen und Musiker aller musikalischer Richtungen. Geführt wird das Collège Glarean von einem Direktorium bestehend aus Prof. Dr. Ludwig Holtmeier, Rektor der Hochschule für Musik Freiburg, Prof. Dr. Dr. Claudia Spahn, Prorektorin für Forschung an der Hochschule für Musik Freiburg, Mathieu Schneider, Vize-Präsident der Universität Straßburg und Alexandre Jung, Direktor der „Académie supérieure de musique de Strasbourg“ in der HEAR.

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Collège Glarean.

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