Stipendium für Friederike Scheunchen

Friederike Scheunchen sitzt auf einem Sofa, einen Dirigierstab in der Hand

Die Jury des »Reinhold-Schneider-Preises« der Stadt Freiburg hat das »Stipendium zum Reinhold-Schneider-Preis« in der Sparte Musik an Friederike Scheunchen vergeben. Sie ist Dirigentin des »Ensemble Particles«, dem Ensemble für Neue Musik und Neue Kammermusik an der Hochschule für Musik Freiburg, und leitet den Master-Studiengang »Interpretation Neue Musik«. Die Jury lobte sie als Ausnahmetalent und »eine der vielversprechendsten Nachwuchskünstlerinnen Deutschlands«. Sie sei mit Leidenschaft und Neugier stets auf der Suche nach neuen Zugängen und reiße Mitmusizierende und Publikum mit.

Breites Repertoire von Sinfonik bis neues Musiktheater

Friederike Scheunchen studierte Dirigieren und Violoncello an der Hochschule für Musik Freiburg (bei Prof. Frank Markowitsch, Prof. Scott Sandmeier und Massimiliano Matesic) sowie an der Musikhochschule Trossingen (bei Prof. Michael Alber und Prof. Mario de Secondi). Ihr breit gefächertes Repertoire umfasst Sinfonik, Instrumental- und Vokalmusik, neues Musiktheater sowie experimentelle Formate. 2023 wurde sie vom Deutschen Musikrat in die »Künstler*innenliste der Konzertförderung des Forums Dirigieren« aufgenommen (wir berichteten), nachdem sie bereits seit 2021 als Stipendiatin gefördert wurde. In der Spielzeit 2024/2025 ist sie am Theater Freiburg als Dirigentin und Assistentin des Generalmusikdirektors André de Ridder engagiert. Hier wird sie unter anderem die europäische Erstaufführung der Oper »p r i s m« von Ellen Reid sowie die Uraufführung von »ALLES DURCH M.O.W.« von Józef Koffler und Johannes Schöllhorn dirigieren.

Friederike Scheunchen hatte Engagements bei »Ensemble Modern«, »Göttinger Symphonieorchester«, »Ensemble Musikfabrik«, »Ensemble Recherche«, »Ensemble Resonanz«, »Philharmonisches Orchester der Stadt Trier«, Bundesjugendorchester, »SWR Vokalensemble», »Junge Deutsche Philharmonie«, »Ensemble Ascolta« und vielen anderen.Sie verantwortete über 200 Uraufführungen und verbindet eine enge Zusammenarbeit mit zahlreichen zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten. Für spartenübergreifende, musiktheatrale Projekte gründete sie das »Ensemble Scope«. Dirigate führten sie unter anderem in die Elbphilharmonie Hamburg, nach Harvard (Cambridge, USA), zu Festivals wie den »Wittener Tagen für Neue Kammermusik« oder dem »Taschenopernfestival Salzburg« sowie mit Matthew Herbert in die Laeiszhalle Hamburg zur Live-Vertonung eines Bundesliga-Fußballspiels.

Stipendium ist mit 6.000 Euro dotiert

Der Reinhold-Schneider-Preis ist der Kulturpreis der Stadt Freiburg. Er wird einmal pro Jahr in einer der Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik, Fotografie/Film/Neue Medien oder Darstellende Künste verliehen. 2024 ging er an den seit vielen Jahren in Freiburg lebenden Perkussionisten Murat Coşkun. Zusätzlich zum Reinhold-Schneider-Preis vergibt die Stadt jeweils ein mit 6.000 Euro dotiertes Stipendium. Dieses wurde 2024 geteilt an Friederike Scheunchen und an die »Mädchenkantorei am Freiburger Münster« vergeben. Der Kulturpreis wird in Erinnerung an den Schriftsteller Reinhold Schneider verliehen, der von 1938 bis 1958 in Freiburg lebte. Er engagierte sich gegen Unterdrückung und Rassenwahn, im Nationalsozialismus wurden seine Bücher verboten. In der Nachkriegszeit erforschte er die Ursachen der NS-Barbarei und trat für eine aktive Friedenspolitik ein.

Wir gratulieren herzlich!

Weitere Informationen zu Friederike Scheunchen stehen auf ihrer Website.