Erfolgreiches BELCANTO!

An insgesamt drei Abenden waren Auszüge aus wichtigen Werken von Donizetti, Bellini, Rossini und Verdi zu hören und zu sehen. Die Komponisten gelten als die wichtigsten Vertreter des "Belcanto".

Alexander Schulin, Leiter des Instituts für Musiktheater, verspricht mit BELCANTO! einen vielfältigen Abend, bei dem die gesamte Bandbreite des Könnens Freiburger Gesangsstudierender erlebbar wird.

Für einige Studierende war das letzte Mal, dass sie sich dem Freiburger Publikum präsentieren konnten, bevor sie in erste feste Engagements (Deutsche Oper Berlin, Staatstheater Braunschweig) und Opernstudios gehen.

Mit der Auswahl der unterschiedlichen Werke „Il barbiere di Siviglia“ von Gioacchino Rossini, „I Capuleti e i Montecchi“ von Vincenzo Bellini, „L’elisir d’amore“ von Gaetano Donizetti sowie „Falstaff“ von Giuseppe Verdi standen den darbietenden Studierenden eine Vielzahl von Rollen zur Verfügung, zudem im Dialog mit dem Hochschul-Orchester.

Die musikalische Leitung hatte Scott Sandmeier und Neil Beardmore. Die Aufführung war in italienscher Sprache mit deutschen Untertiteln.

Die Premiere fand statt am Samstag, den 30. Juni um 19 Uhr.
Weitere Vorstellungen gab es am 2. und 4. Juli, jeweils 19 Uhr im Konzertsaal der Hochschule für Musik Freiburg.

Informationen

"Schöne Gesänge" (Kritik von Dennis Roth, BZ vom 2.7.2012)
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Der Begriff "Belcanto"

Das italienische Wort „Belcanto“ bedeutet „schöner Gesang“. Seine erste Verwendung geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Damals bezeichnete „Belcanto“ eine spezielle Gesangstechnik, die sowohl in der Oper als auch in der geistlichen Musik angewendet wurde.
Erst mit dem Aufkommen der „Opera seria“ um die Mitte des 18. Jahrhunderts festigte und verbreitete sich dieser Begriff. Besonders in der „Da-Capo-Arie“ fand die Belcanto-Technik großen Einsatz, mit vielen Verzierungen, Kadenzen und Koloraturen. Die Reinheit der Stimme war von großer Bedeutung. So wurde die Kastratenstimme der Inbegriff der der „Belcanto“-Technik.

Rossini soll im Jahre 1858 drei grundlegende Elemente des Belcanto benannt haben: „das Instrument, die Stimme also; die Technik, die Mittel sich ihrer zu bedienen; der Stil, der aus Geschmack und Empfindung resultiert.“ Die damalige Gesangsausbildung soll auch in diesen drei Abschnitten verlaufen sein.

Mitte des 19. Jahrhunderts bekam der Begriff eine genauere Bedeutung. Das italienische Gesangsideal veränderte sich. Die Stimmen wurden kräftiger, nicht zuletzt wegen der Vergrößerung des Orchesterapparates. Die nun folgende „Belcanto-Ära“ bezieht sich ausschließlich auf die italienische Opernkomposition von ungefähr 1805 bis 1840. Ihre Hauptvertreter sind Gioacchino Rossini, Vincenzo Bellini und Gaetano Donizetti. Die Merkmale des “Belcanto”-Gesangsstils wurden größtenteils weiterverwendet, jedoch verschwanden gleichzeitig Charakterzüge, wie die “Opera seria” und die “Da-Capo-Arie”. Mit dieser Entwicklung verschwanden auch die Kastratenstimmen und machten Platz für die „Prima Donna“ Sopranistin und den virtuosen Tenor.

Mitwirkende

L’elisir d’amore:
Roxana Herrera Diaz (Adina), Alvaro Zambrano (Nemorino), Won Kim (Belcore)

I Capuleti e i Montecchi:
Meike Hartmann/ Katharina Schwesinger* (Giulietta), Yunfei Lu/ Désirée Arnet** (Romeo), Se Hun Jin (Tebaldo), Se Hun Park (Capellio)

Il barbiere di Siviglia:
Franziska Gündert (Rosina), Sinwoo Kim/Younjin Kim* (Figaro), Christian Georg (Conte)

Falstaff:
Claudia Mundi (Mrs. Alice Ford), Sophie Catherin (Mrs. Meg Page), Aliya Iskhakova (Mrs. Quickly), Keiko Enomoto/Boram Bae* (Nannetta), Michael Ha (Fenton), Won Kim (Sir John Falstaff), Se Hun Park (Ford), Se Hun Jin (Dr. Cajus), David Fischer (Dardolfo), Johannes Kammler (Pistola)
*   Vorstellung am 2.7.
** Vorstellung am 4.7.

Musikalische Leitung

Scott Sandmeier
Neil Beardmore

Künstlerische Leitung

Alexander Schulin