„Sirenade“

„Inseln der Sirenen“ ist der Titel der Veranstaltung am Freitag, 4. November 2016 ab 19.30 Uhr. Mit Darbietungen rund um das Thema „Heldinnen. Von der Bühne ins Leben“ leitet der Abend das von drei Wissenschaftlerinnen konzipierte Symposium ein (Janina Klassen, Leitung / Sabine Sanio / Bettina Wackernagel). Im Licht der Scheinwerfer sind die Darstellerinnen der dramatischen Hauptfiguren Heldinnen. Als Primadonnen und Diven hofiert, wirkt ihre gefeierte Erscheinung auch über den Bühnenrand hinaus. Musikerinnen anderer Genres hingegen bleiben weitgehend unsichtbar. So sind z.B. die Pionierinnen elektronischer Musik in den Medien kaum präsent. Braucht es eine gendersensible Musikgeschichtsschreibung, die ihren Blickwinkel den Realitäten öffnet? Braucht es eine Kunst- und Medienwelt, in der die Heldinnen von der Bühne fraglos auch ins Leben kommen?

In ihrer Performance „Sirenade“ erarbeiteten Studierende zusammen mit Teresa Grebtschenko (Dozentin für instrumentales Musiktheater am Institut für Neue Musik Freiburg) eine Stück zum Thema. Im Mittelpunkt standen das Fabelwesen der „Sirenen“ aus der griechischen Mythologie und die sie charakterisierenden Zuschreibungen. Vor allem deren spezifische Geschlechterrolle wurde zum Zentrum der Auseinandersetzung: Weiblichkeit als lebensbedrohliche Verlockung zur Sinneslust. Oder besser: die Reduktion des Frau-Seins auf die subtile Kunst der Verführung.

Das Spiel der Gruppe will konfrontieren. Mittels eines lasziven Bewegungsrepertoires in provozierenden Kostümen, mittels einer eigens geschaffenen „Sirenensprache“ sowie dem „betörenden Gesang“ von Alarmsirenen gehen die DarstellerInnen in Kommunikation mit dem Publikum.